Chronik der Bärenzunft Wehr 1956 e.V.
Kontakt I Vorstand I Impressum I Datenschutz letzte Aktualisierung am 21.01.2022
Es war 1955, als sich im Ortsteil Klosterhof 4 Männer und eine Frau trafen, um eine Zunftgruppe zu gründen. Diese Zunft sollte die bis dahin aus drei Gruppen bestehende Wehrer Fasnacht weiter bereichern. Schnell waren sich Margarethe und Josef Siebold, Ernst, Walter und Heiner Felber einig eine Bärenzunft zu gründen. Die Kostüme der Bären bestanden aus echten Schaffellen und Köpfen aus Pappmachee. Später ging man zu Holzmasken über, die aber zu schwer waren und deshalb bald wieder verschwanden. Heute bestehen die Kostüme aus künstlichen Fellen und mit Fell überzogene Kunststoffköpfe. Bald nachdem die Bären in Aktion traten, gesellten sich einige Zigeunerinnen mit schwarzen Perücken, weißen Blusen, bunten, weiten Röcken und viel Schmuck dazu. Sie legten die Bären an die Kette und brachten ihnen verschiedene Kunststücke wie Rollschuhlaufen, Fahrrad- oder Rollerfahren, oder das Laufen auf einer Holzkugel bei. Leider sind diese Attraktionen heute in Vergessenheit geraten. So kam es, dass die Bärenzunft unter ihrem ersten Zunftmeister, Josef Siebold, und den Fröschen als Patenzunft im Jahre 1956 als 4. Gruppe in die Narrenzunft Wehr aufgenommen wurde. Josef Siebold leitete die schnell wachsende Zunft zehn Jahre sehr umsichtig von Fasnacht zu Fasnacht. Er führte auch die Bewirtung auf dem Bärenfels ein. Eine bis 1999 jeweils am 1. Mai stattfindende Veranstaltung, die in der Bevölkerung immer großen Anklang fand. Seit 1999 findet diese Bewirtung am Fuße des Bärenfelses statt. Nach 10 Jahren Zunftleitung trat Josef Siebold 1966 von seinem Amt zurück und übergab die Bärenzunft in die Hände von Günter Kramer, ein Bär aus den ersten Tagen. Dessen erste Amtshandlung war die Ernennung von Josef Siebold zum Ehrenzunftmeister. Unter Günter Kramers Leitung wuchs die Zunft auf über 100 Mitglieder. 1968 war er der Initiator für zwei Ereignisse, deren Auswirkungen noch bis ins Jahr 2000 zu hören und zu sehen waren. Zusammen mit Peter Felber war er der Gründer der zunfteigenen Guggemusik „I striich di a“, oder mit den Worten Felbers: „Isch schtriisch di a“, die ihren ersten Auftritt am Bärenball 1968 im Keller der Familie Schlachter hatte. Nach überlieferten Aussagen stammt der Name „ I strich di a“, oder kurz Striicher aus einer Bemerkung beim Schminken der bunten Clowngesichter. Es sagte einer: „ Kumm, gib ma d´Farb, i strich di a“ Die Kostüme der Musiker bestanden aus weiten, bunten Hosen, vielfarbigen Fräcken, Glatzkopfperücken, und wie erwähnt, viel viel Schminke. Dazu kam das mehr oder weniger große Können der Akteure, die jeden Auftritt zu einem besonderen Ereignis machten. Bis ins Jahr 2000 begeisterten die Striicher an vielen Veranstaltungen der Wehrer Fasnacht die Massen. Leider löste sich die beliebte Guggenmusik, auf Grund der schnell abnehmenden Mitgliederzahl, Ende 2000 auf. Auch die größte außerfasnächtliche Veranstaltung der Bärenzunft, das früher alljährlich stattfindende Oktoberfest, stammt aus Günter Kramers Zeit. Nach 22 mal fand das bisher letzte Oktoberfest 2001 in der Stadthalle Wehr statt. Leider schon 1971 gab nach nur 5 Jahren Günter Kramer sein Amt an Hans Peter Lüttner ab, der in den folgenden Jahren die Bärenzunft, mittlerweile auf 140 Mitglieder angewachsen, mit großem Arbeitseinsatz leitete. Während seiner Zeit als Zunftmeister begann die Bärenzunft mit dem alljährlichen Aufstellen des Narrenbaumes, der seitdem ohne Ausnahme ein fester Bestandteil der Wehrer Fasnacht darstellt. Der oft über 20 Meter lange Baum wurde von den Klosterhöfner Wäldern frühmorgens geschlagen, bis auf die Krone entastet, geschmückt, und unter Beteiligung aller Wehrer Zünfte und den Wehrer Guggenmusiken durch die Stadt zum Schulplatz gefahren. Hier wurde der Narrenbaum zum Zeichen der Eröffnung der Fasnacht der Narrenzunft und der Bevölkerung symbolisch übergeben. Heute steht der Narrenbaum logischerweise auf dem Rathausplatz. Viele Wälder sind heute noch Mitglieder der Bärenzunft, leider die meisten nur passiv. 1978 wurde Hans Peter Lüttner Amtsmüde und gab das Amt an Hans Peter Zimmermann ab. Die neue Vorstandschaft setzte sich aus bewährten alten Mitgliedern, aber auch aus ganz jungen zusammen, die den Fortbestand der Zunft sichern sollten. In seine Amtszeit fiel 1981 das 25-jährige Jubiläum der Bärenzunft, das im Hotel Schützen gefeiert wurde. An dieser Jubiläumsfeier wurde Hans Peter Lüttner zum Ehrenoberzunftmeister ernannt. Während der langjährigen Amtszeit Zimmermanns fanden in zweijährigem Rhythmus 5 Oktoberfeste statt. Auch das 30-jährige Bestehen der Bärenzunft wurde im April 1986 gebührend gefeiert. Im Rahmen dieser Feier wurden Kurt Brüderle und Bernd Schuhmacher zu Ehrenmitgliedern ernannt. Als Hans Peter Zimmermann im Oktober 1988 sein Amt als 1. Zunftmeister an Hans Jörg Leber abgab, zählte die Bärenzunft 160 Mitglieder. In der 4-jährigen Amtszeit Hans Jörg Lebers wurde wiederum ein Oktoberfest gefeiert, dass 1990 die neue Wehrer Stadthalle bis auf den letzten Platz füllte. Zuvor aber konnten die Striicher auf ein ca. 20-jähriges Bestehen zurückblicken, da das Gründungsjahr zwischen 1966 und 1968 lag. Mit ehemaligen und aktiven Striichern wurde das Jubiläum im damaligen THW-Heim zünftig gefeiert (Ist es Zufall dass das ehemaligen THW Heim heute ein Kindergarten ist?) und manch lustige Geschichte aus früheren Zeiten wurde erzählt, wiie z. B. die Plattenaufnahme in Ludwigsburg, deren Datum leider nicht bekannt ist. Es heißt immer: „ An eme Dag noch eme Oktoberfescht in de 80ern. Nur wenigen ist bekannt, dass diese Platte schon einmal im Radio gespielt wurde. Der 7.2.1989 war wohl ein Datum, das in den Chroniken vieler Zünfte und in den Erinnerungen vieler Wehrer einen Platz fand. An diesem Abend wurde der Wehrahofsaal, die Heimat vieler Wehrer Narren, feierlich verabschiedet, und auch die Striicher traten ein letztes Mal mit einer früheren Zunftabendnummer auf, bevor der Saal am Tag danach der Spitzhacke zum Opfer fiel. Jedoch zur Fasnacht 1990 feierte man schon in der neuerstellten Stadthalle, in der auch das zuvor erwähnte Oktoberfest unter Zunftmeister Hans Jörg Leber stattfand. 1990 wurde auch Hans Peter Zimmermann wegen seiner Verdienste für die Bärenzunft zum Ehrenmitglied ernannt. Und ein Jahr später konnte Hans Jörg Leber die Mitglieder Brunhild Brüderle, sowie Leni und Edwin Burgert zu Ehrenmitgliedern ernennen. Hier sollen aber auch die anderen in der Geschichte der Bärenzunft ernannten Ehrenmitglieder nicht vergessen werden. Sie alle haben sich um die Bärenzunft verdient gemacht: Die Gründungsmitglieder Margarethe und Josef Siebold, Ernst, Walter und Heiner Felber und die Mitglieder Gertrud Felber, Christa und Hermann Loos, Peter Oertli, Anni und Hermann Schlachter, Josef Sukenik, und Hans Jörg Zeller. Als Hans Jörg Leber sein Amt 1992 an Adalbert Leuter abgab, zählte die Bärenzunft über 160 Mitglieder. In Adalberts Amtszeit fanden viele junge Wehrer den Weg in die Bärenzunft. Er vollendete den Umtausch der alten Bärenfelle gegen neue, den sein Vorgänger begonnen hatte. Auch neue Sweatshirts und T-Shirts wurden für die Bärenzunft angeschafft und es wurde „eine tierisch starke Truppe“. Unter seiner Führung wurde 1993 das 19. Oktoberfest gefeiert, dass die Stadthalle fast zum überlaufen brachte. An der Generalversammlung 1994 konnte Ehrfried Braun eine seltene Ehrung entgegennehmen. Er wurde für über 25 Jahre aktive Teilnahme in der Bärenzunft zum Ehrenmitglied ernannt. Aber auch ein negatives Ereignis gab es zu berichten. So schwand die Zahl der Zigeunerinnen von Jahr zu Jahr, bis schließlich 1994 keine mehr am Umzug zu finden war. Man überlegte, beriet sich und kam zu dem Schluss, dass es an den Masken und Kostümen lag. So fanden sich 1995 wieder 10 Zigeunerinnen, die ohne Masken, aber geschminkt, in neugeschneiderten Kostümen wieder am Wehrer Umzug teilnahmen. Sie zogen den alten Leiterwagen mit sich, auf dem sie ihren Zigeunersaft zubereiteten und verkauften. In den letzten Jahren kam ein weiteres Utensil dazu, nämlich der Kinderwagen, denn die Bärenzunft verzeichnet seit 2001 ein ansteigen der sehr jungen Mitglieder. Im Jubiläumsjahr 1996 kamen große Ereignisse auf die Bärenzunft zu. Den Anfang machte der Bärentanz am Zunftabend, der zu einem großen Erfolg wurde. Danach folgte der Auftritt der passiven und ehemaligen Mitglieder, die in einer großen Gruppe samt Planwagen, am Umzug in Wehr die Aktiven und den Jubiläumswagen begleiteten. So kam es das sage und schreibe 101 Bären, Zigeuner und Striicher am Fasnacht Sonntag den Wehrer Umzug in einem farbenprächtigen Bild anführten. Es dauerte nicht lange, bis im Juni das Jubiläumsfest der Bärenzunft stattfand. Über 3 Tage wurde im großen Festzelt gefeiert. Rund um die Festtage arbeiteten alle Aktiven, viele Passive und sogar Nichtmitglieder Hand in Hand für die Bärenzunft. Ende der 90er Jahre und Anfang des neuen Jahrtausends organisierte die Bärenzunft weitere Oktoberfeste und jährlich die 1. Mai Bewirtung. An der Generalversammlung 2000 konnte Paul Bäumle zu seinem 40-jährigen Jubiläum die Ernennung zum Ehrenmitglied feiern. Auch Adalbert Leuter wurde in diesem Jahr geehrt. Er wurde an der Generalversammlung der Narrenzunft Wehr, nach 8 Jahren Zunftmeister der Bärenzunft, von Hans Peter Schlageter zum Oberzunftmeister ernannt. Bis im Jahr 2006 stand Adalbert Leuter an der Spitze der Bärenzunft. Er führte die Zunft mit seiner Vorstandschaft weiter Richtung 50-jähriges Jubiläum, wo die Bärenzunft einen Nachtumzug organisierte, der bisher seinesgleichen gesucht hat. Kurz darauf wurden die Striicher dann wieder ein fester Bestandteil der Wehrer Fasnacht. Nach einigen Jahren sind diese leider aber wieder verschwunden was sehr schade ist. Im Jahr 2006 übergab Adalbert Leuter dann sein Amt an seinen Nachfolger Oliver Brüderle. Dieser war davor schon bereits seit 12 Jahren Mitglied im Vorstand. Unter dessen Leitung ging nun die Erfolgsgeschichte der Zunft weiter. Die Bärenzunft zählte nun wieder über 50 aktive Mitglieder und erfuhr großen Zulauf.An der Generalversammlung im Jahr 2007 wurde dann die Arbeit von Adalbert Leuter gewürdigt und er wurde durch den Zunftmeister Oliver Brüderle zum Ehrenmitglied ernannt.Im Jahre 2009 wurde dann Ralf Braun für 35 Jahre aktive Mitgliedschaft und seinen unermüdlichen Einsatz für die Bärenzunft zum Ehrenmitglied der Zunft ernannt. Vier Jahre später wurde auch Franziska Burgert zum Ehrenmitglied der Bärenzunft ernannt. Die Bärenzunft hat seither einen der gefülltesten Narrenfahrpläne aller Zünfte und es gibt fast jedes Jahr ein zweitägiges Narrentreffen. Auch Ausflüge werden groß geschrieben und so gab es Ausflüge an Weinfeste in die Region oder zum Oktoberfest nach Konstanz.2012 wurde Oliver Brüderle an der Generalversammlung der Narrenzunft Wehr zum Oberzunftmeister ernannt und von 2014 – 2020 stand er dieser als erster Zunftrat vor und ist zudem seit 2019 Narrenvogt der Vogtei Dreiländereck des Verbandes oberrheinischer Narrenzünfte.Im Jahre 2016 zum 60jährigen Jubiläum hat die Zunft dann den größten Nachumzug der Wehrer Geschichte ausgerichtet. Über 130 Gruppen aus dem In- und Ausland haben mit Ihrem Häs das Wehrer Fasnachtsgeschehen bereichert. Im gleichen Jahr hat man dann an die frühere Tradition erinnert und wieder eine einmalige Bewirtung auf dem Bärenfels veranstaltet an dem viele Wehrer teilnahmen. Gleichzeitig haben in diesem Jahr viele Bärenmitglieder einen großen Arbeitseinsatz veranstaltet zur Erhalt Ihrer Hausburg dem Bärenfels. Als Höhepunkt wurde feierlich vom damaligen Vorstand Oliver Brüderle und Bürgermeister Michael Thater ein Fahnenmast mit der Badnerfahne eingeweiht. Im Jahre 2016 übergab Oliver Brüderle das Zepter an den neuen Vorstand Sabrina Burczyk, die dann ein neues Zeitalter einläutete, denn von dort an sollte die Führung hauptsächlich in Frauenhand liegen. Unter Ihrer Leitung wurden zusammen mit Ihrer zweiten Zunftmeisterin Carolin Maier unter anderem ein neuer großer Fasnachtswagen gebaut und die Mitgliederpflege weiter vorangetrieben. Im Jahr 2020 dann schied Sabrina aus und übergab den Staffelstab an Carolin Maier. Sie ist ein Bärenmitglied mit Herz und Seele und gleich kurz nach Ihrem Amtsantritt machte dann die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung vieler Planungen und sowohl die Veranstaltungen unter dem Jahr sowie auch die Fasnacht 2021 fiel dieser zum Opfer. Aber der Vorstand zeigte auch in diesem Jahr seine Kreativität und es wurden zahlreiche Online-Veranstaltungen abgehalten die den Zusammenhalt dieser tierisch starken Truppe nur noch mehr stärkten. Wir können zuversichtlich in die Zukunft schauen, denn der Zusammenhalt in diesem Verein ist einfach nur bärenstark. Chronik verfasst von Stefan Braun & Oliver Brüderle
Stand 06/2021
Bären-Zunftmeister(innen): Josef Siebold bis 1966 Günter Kramer bis 1971 Hans-Peter Lüttner bis 1978 Hans-Peter Zimmermann bis 1988 (später 1. Zunftrat der NZW) Hansjörg Leber bis 1992 Adalbert Leuter bis 2006 Oliver Brüderle bis 2016 (später 1. Zunftrat der NZW) Sabrina Burczyk bis 2020 Carolin Maier seit 2020
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weitere Infos findet ihr unter www.baerenzunft-wehr.de
Chronik der Bärenzunft Wehr 1956 e.V.
Es war 1955, als sich im Ortsteil Klosterhof 4 Männer und eine Frau trafen, um eine Zunftgruppe zu gründen. Diese Zunft sollte die bis dahin aus drei Gruppen bestehende Wehrer Fasnacht weiter bereichern. Schnell waren sich Margarethe und Josef Siebold, Ernst, Walter und Heiner Felber einig eine Bärenzunft zu gründen. Die Kostüme der Bären bestanden aus echten Schaffellen und Köpfen aus Pappmachee. Später ging man zu Holzmasken über, die aber zu schwer waren und deshalb bald wieder verschwanden. Heute bestehen die Kostüme aus künstlichen Fellen und mit Fell überzogene Kunststoffköpfe. Bald nachdem die Bären in Aktion traten, gesellten sich einige Zigeunerinnen mit schwarzen Perücken, weißen Blusen, bunten, weiten Röcken und viel Schmuck dazu. Sie legten die Bären an die Kette und brachten ihnen verschiedene Kunststücke wie Rollschuhlaufen, Fahrrad- oder Rollerfahren, oder das Laufen auf einer Holzkugel bei. Leider sind diese Attraktionen heute in Vergessenheit geraten. So kam es, dass die Bärenzunft unter ihrem ersten Zunftmeister, Josef Siebold, und den Fröschen als Patenzunft im Jahre 1956 als 4. Gruppe in die Narrenzunft Wehr aufgenommen wurde. Josef Siebold leitete die schnell wachsende Zunft zehn Jahre sehr umsichtig von Fasnacht zu Fasnacht. Er führte auch die Bewirtung auf dem Bärenfels ein. Eine bis 1999 jeweils am 1. Mai stattfindende Veranstaltung, die in der Bevölkerung immer großen Anklang fand. Seit 1999 findet diese Bewirtung am Fuße des Bärenfelses statt. Nach 10 Jahren Zunftleitung trat Josef Siebold 1966 von seinem Amt zurück und übergab die Bärenzunft in die Hände von Günter Kramer, ein Bär aus den ersten Tagen. Dessen erste Amtshandlung war die Ernennung von Josef Siebold zum Ehrenzunftmeister. Unter Günter Kramers Leitung wuchs die Zunft auf über 100 Mitglieder. 1968 war er der Initiator für zwei Ereignisse, deren Auswirkungen noch bis ins Jahr 2000 zu hören und zu sehen waren. Zusammen mit Peter Felber war er der Gründer der zunfteigenen Guggemusik „I striich di a“, oder mit den Worten Felbers: „Isch schtriisch di a“, die ihren ersten Auftritt am Bärenball 1968 im Keller der Familie Schlachter hatte. Nach überlieferten Aussagen stammt der Name „ I strich di a“, oder kurz Striicher aus einer Bemerkung beim Schminken der bunten Clowngesichter. Es sagte einer: „ Kumm, gib ma d´Farb, i strich di a“ Die Kostüme der Musiker bestanden aus weiten, bunten Hosen, vielfarbigen Fräcken, Glatzkopfperücken, und wie erwähnt, viel viel Schminke. Dazu kam das mehr oder weniger große Können der Akteure, die jeden Auftritt zu einem besonderen Ereignis machten. Bis ins Jahr 2000 begeisterten die Striicher an vielen Veranstaltungen der Wehrer Fasnacht die Massen. Leider löste sich die beliebte Guggenmusik, auf Grund der schnell abnehmenden Mitgliederzahl, Ende 2000 auf. Auch die größte außerfasnächtliche Veranstaltung der Bärenzunft, das früher alljährlich stattfindende Oktoberfest, stammt aus Günter Kramers Zeit. Nach 22 mal fand das bisher letzte Oktoberfest 2001 in der Stadthalle Wehr statt. Leider schon 1971 gab nach nur 5 Jahren Günter Kramer sein Amt an Hans Peter Lüttner ab, der in den folgenden Jahren die Bärenzunft, mittlerweile auf 140 Mitglieder angewachsen, mit großem Arbeitseinsatz leitete. Während seiner Zeit als Zunftmeister begann die Bärenzunft mit dem alljährlichen Aufstellen des Narrenbaumes, der seitdem ohne Ausnahme ein fester Bestandteil der Wehrer Fasnacht darstellt. Der oft über 20 Meter lange Baum wurde von den Klosterhöfner Wäldern frühmorgens geschlagen, bis auf die Krone entastet, geschmückt, und unter Beteiligung aller Wehrer Zünfte und den Wehrer Guggenmusiken durch die Stadt zum Schulplatz gefahren. Hier wurde der Narrenbaum zum Zeichen der Eröffnung der Fasnacht der Narrenzunft und der Bevölkerung symbolisch übergeben. Heute steht der Narrenbaum logischerweise auf dem Rathausplatz. Viele Wälder sind heute noch Mitglieder der Bärenzunft, leider die meisten nur passiv. 1978 wurde Hans Peter Lüttner Amtsmüde und gab das Amt an Hans Peter Zimmermann ab. Die neue Vorstandschaft setzte sich aus bewährten alten Mitgliedern, aber auch aus ganz jungen zusammen, die den Fortbestand der Zunft sichern sollten. In seine Amtszeit fiel 1981 das 25-jährige Jubiläum der Bärenzunft, das im Hotel Schützen gefeiert wurde. An dieser Jubiläumsfeier wurde Hans Peter Lüttner zum Ehrenoberzunftmeister ernannt. Während der langjährigen Amtszeit Zimmermanns fanden in zweijährigem Rhythmus 5 Oktoberfeste statt. Auch das 30-jährige Bestehen der Bärenzunft wurde im April 1986 gebührend gefeiert. Im Rahmen dieser Feier wurden Kurt Brüderle und Bernd Schuhmacher zu Ehrenmitgliedern ernannt. Als Hans Peter Zimmermann im Oktober 1988 sein Amt als 1. Zunftmeister an Hans Jörg Leber abgab, zählte die Bärenzunft 160 Mitglieder. In der 4-jährigen Amtszeit Hans Jörg Lebers wurde wiederum ein Oktoberfest gefeiert, dass 1990 die neue Wehrer Stadthalle bis auf den letzten Platz füllte. Zuvor aber konnten die Striicher auf ein ca. 20-jähriges Bestehen zurückblicken, da das Gründungsjahr zwischen 1966 und 1968 lag. Mit ehemaligen und aktiven Striichern wurde das Jubiläum im damaligen THW-Heim zünftig gefeiert (Ist es Zufall dass das ehemaligen THW Heim heute ein Kindergarten ist?) und manch lustige Geschichte aus früheren Zeiten wurde erzählt, wiie z. B. die Plattenaufnahme in Ludwigsburg, deren Datum leider nicht bekannt ist. Es heißt immer: „ An eme Dag noch eme Oktoberfescht in de 80ern. Nur wenigen ist bekannt, dass diese Platte schon einmal im Radio gespielt wurde. Der 7.2.1989 war wohl ein Datum, das in den Chroniken vieler Zünfte und in den Erinnerungen vieler Wehrer einen Platz fand. An diesem Abend wurde der Wehrahofsaal, die Heimat vieler Wehrer Narren, feierlich verabschiedet, und auch die Striicher traten ein letztes Mal mit einer früheren Zunftabendnummer auf, bevor der Saal am Tag danach der Spitzhacke zum Opfer fiel. Jedoch zur Fasnacht 1990 feierte man schon in der neuerstellten Stadthalle, in der auch das zuvor erwähnte Oktoberfest unter Zunftmeister Hans Jörg Leber stattfand. 1990 wurde auch Hans Peter Zimmermann wegen seiner Verdienste für die Bärenzunft zum Ehrenmitglied ernannt. Und ein Jahr später konnte Hans Jörg Leber die Mitglieder Brunhild Brüderle, sowie Leni und Edwin Burgert zu Ehrenmitgliedern ernennen. Hier sollen aber auch die anderen in der Geschichte der Bärenzunft ernannten Ehrenmitglieder nicht vergessen werden. Sie alle haben sich um die Bärenzunft verdient gemacht: Die Gründungsmitglieder Margarethe und Josef Siebold, Ernst, Walter und Heiner Felber und die Mitglieder Gertrud Felber, Christa und Hermann Loos, Peter Oertli, Anni und Hermann Schlachter, Josef Sukenik, und Hans Jörg Zeller. Als Hans Jörg Leber sein Amt 1992 an Adalbert Leuter abgab, zählte die Bärenzunft über 160 Mitglieder. In Adalberts Amtszeit fanden viele junge Wehrer den Weg in die Bärenzunft. Er vollendete den Umtausch der alten Bärenfelle gegen neue, den sein Vorgänger begonnen hatte. Auch neue Sweatshirts und T-Shirts wurden für die Bärenzunft angeschafft und es wurde „eine tierisch starke Truppe“. Unter seiner Führung wurde 1993 das 19. Oktoberfest gefeiert, dass die Stadthalle fast zum überlaufen brachte. An der Generalversammlung 1994 konnte Ehrfried Braun eine seltene Ehrung entgegennehmen. Er wurde für über 25 Jahre aktive Teilnahme in der Bärenzunft zum Ehrenmitglied ernannt. Aber auch ein negatives Ereignis gab es zu berichten. So schwand die Zahl der Zigeunerinnen von Jahr zu Jahr, bis schließlich 1994 keine mehr am Umzug zu finden war. Man überlegte, beriet sich und kam zu dem Schluss, dass es an den Masken und Kostümen lag. So fanden sich 1995 wieder 10 Zigeunerinnen, die ohne Masken, aber geschminkt, in neugeschneiderten Kostümen wieder am Wehrer Umzug teilnahmen. Sie zogen den alten Leiterwagen mit sich, auf dem sie ihren Zigeunersaft zubereiteten und verkauften. In den letzten Jahren kam ein weiteres Utensil dazu, nämlich der Kinderwagen, denn die Bärenzunft verzeichnet seit 2001 ein ansteigen der sehr jungen Mitglieder. Im Jubiläumsjahr 1996 kamen große Ereignisse auf die Bärenzunft zu. Den Anfang machte der Bärentanz am Zunftabend, der zu einem großen Erfolg wurde. Danach folgte der Auftritt der passiven und ehemaligen Mitglieder, die in einer großen Gruppe samt Planwagen, am Umzug in Wehr die Aktiven und den Jubiläumswagen begleiteten. So kam es das sage und schreibe 101 Bären, Zigeuner und Striicher am Fasnacht Sonntag den Wehrer Umzug in einem farbenprächtigen Bild anführten. Es dauerte nicht lange, bis im Juni das Jubiläumsfest der Bärenzunft stattfand. Über 3 Tage wurde im großen Festzelt gefeiert. Rund um die Festtage arbeiteten alle Aktiven, viele Passive und sogar Nichtmitglieder Hand in Hand für die Bärenzunft. Ende der 90er Jahre und Anfang des neuen Jahrtausends organisierte die Bärenzunft weitere Oktoberfeste und jährlich die 1. Mai Bewirtung. An der Generalversammlung 2000 konnte Paul Bäumle zu seinem 40-jährigen Jubiläum die Ernennung zum Ehrenmitglied feiern. Auch Adalbert Leuter wurde in diesem Jahr geehrt. Er wurde an der Generalversammlung der Narrenzunft Wehr, nach 8 Jahren Zunftmeister der Bärenzunft, von Hans Peter Schlageter zum Oberzunftmeister ernannt. Bis im Jahr 2006 stand Adalbert Leuter an der Spitze der Bärenzunft. Er führte die Zunft mit seiner Vorstandschaft weiter Richtung 50-jähriges Jubiläum, wo die Bärenzunft einen Nachtumzug organisierte, der bisher seinesgleichen gesucht hat. Kurz darauf wurden die Striicher dann wieder ein fester Bestandteil der Wehrer Fasnacht. Nach einigen Jahren sind diese leider aber wieder verschwunden was sehr schade ist. Im Jahr 2006 übergab Adalbert Leuter dann sein Amt an seinen Nachfolger Oliver Brüderle. Dieser war davor schon bereits seit 12 Jahren Mitglied im Vorstand. Unter dessen Leitung ging nun die Erfolgsgeschichte der Zunft weiter. Die Bärenzunft zählte nun wieder über 50 aktive Mitglieder und erfuhr großen Zulauf.An der Generalversammlung im Jahr 2007 wurde dann die Arbeit von Adalbert Leuter gewürdigt und er wurde durch den Zunftmeister Oliver Brüderle zum Ehrenmitglied ernannt.Im Jahre 2009 wurde dann Ralf Braun für 35 Jahre aktive Mitgliedschaft und seinen unermüdlichen Einsatz für die Bärenzunft zum Ehrenmitglied der Zunft ernannt. Vier Jahre später wurde auch Franziska Burgert zum Ehrenmitglied der Bärenzunft ernannt. Die Bärenzunft hat seither einen der gefülltesten Narrenfahrpläne aller Zünfte und es gibt fast jedes Jahr ein zweitägiges Narrentreffen. Auch Ausflüge werden groß geschrieben und so gab es Ausflüge an Weinfeste in die Region oder zum Oktoberfest nach Konstanz.2012 wurde Oliver Brüderle an der Generalversammlung der Narrenzunft Wehr zum Oberzunftmeister ernannt und von 2014 – 2020 stand er dieser als erster Zunftrat vor und ist zudem seit 2019 Narrenvogt der Vogtei Dreiländereck des Verbandes oberrheinischer Narrenzünfte.Im Jahre 2016 zum 60jährigen Jubiläum hat die Zunft dann den größten Nachumzug der Wehrer Geschichte ausgerichtet. Über 130 Gruppen aus dem In- und Ausland haben mit Ihrem Häs das Wehrer Fasnachtsgeschehen bereichert. Im gleichen Jahr hat man dann an die frühere Tradition erinnert und wieder eine einmalige Bewirtung auf dem Bärenfels veranstaltet an dem viele Wehrer teilnahmen. Gleichzeitig haben in diesem Jahr viele Bärenmitglieder einen großen Arbeitseinsatz veranstaltet zur Erhalt Ihrer Hausburg dem Bärenfels. Als Höhepunkt wurde feierlich vom damaligen Vorstand Oliver Brüderle und Bürgermeister Michael Thater ein Fahnenmast mit der Badnerfahne eingeweiht. Im Jahre 2016 übergab Oliver Brüderle das Zepter an den neuen Vorstand Sabrina Burczyk, die dann ein neues Zeitalter einläutete, denn von dort an sollte die Führung hauptsächlich in Frauenhand liegen. Unter Ihrer Leitung wurden zusammen mit Ihrer zweiten Zunftmeisterin Carolin Maier unter anderem ein neuer großer Fasnachtswagen gebaut und die Mitgliederpflege weiter vorangetrieben. Im Jahr 2020 dann schied Sabrina aus und übergab den Staffelstab an Carolin Maier. Sie ist ein Bärenmitglied mit Herz und Seele und gleich kurz nach Ihrem Amtsantritt machte dann die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung vieler Planungen und sowohl die Veranstaltungen unter dem Jahr sowie auch die Fasnacht 2021 fiel dieser zum Opfer. Aber der Vorstand zeigte auch in diesem Jahr seine Kreativität und es wurden zahlreiche Online- Veranstaltungen abgehalten die den Zusammenhalt dieser tierisch starken Truppe nur noch mehr stärkten. Wir können zuversichtlich in die Zukunft schauen, denn der Zusammenhalt in diesem Verein ist einfach nur bärenstark. Chronik verfasst von Stefan Braun & Oliver Brüderle
Stand 06/2021
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Kontakt I Vorstand I Impressum I Datenschutz letzte Aktualisierung am 21.01.2022
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Bären-Zunftmeister(innen): Josef Siebold bis 1966 Günter Kramer bis 1971 Hans-Peter Lüttner bis 1978 Hans-Peter Zimmermann bis 1988 (später 1. Zunftrat der NZW) Hansjörg Leber bis 1992 Adalbert Leuter bis 2006 Oliver Brüderle bis 2016 (später 1. Zunftrat der NZW) Sabrina Burczyk bis 2020 Carolin Maier seit 2020