Chronik der
Flämmli-Zunft Wehr 1955 e.V.
Im Jahre 1955 gebar das närrische Trio
Albert Lettenmayer, Oswin Trefzger und Ernst Krozinger, angetan von der seit vielen
Jahren bestehenden Narrenzunft Wehr, die Zunftgruppe mit Namen „D'Flämmli”, die
fortan kräftig am Wehrer Narrengeschehen mitmischte.
Die historischen Vorfahren, die Lichtträger, waren auf der ehemaligen Herrenburg
Steinegg, genannt Bärenfels, beheimatet. Von da aus brachten sie jeweils zu Beginn
der finsteren Jahreszeit Licht, bzw. Feuer ins Dorf hinab, damit die Bewohner nicht
durch die Dunkelheit tappen mussten. Wie damals die Vorfahren Licht ins Dunkel
brachten hat sich die neue Zunft vorgenommen, Narretei unter die Wehrer zu
bringen und dafür zu sorgen, dass die vielen Narren an das Licht kommen
können. Ausgerüstet mit diesem Leitmotiv ging dann der erste Zunftmeister Albert
Lettenmayer mit seinen getreuen Untertanen, die vorwiegend aktive Turner waren,
an das Werk. Durch seinen persönlichen Einsatz wurde die Zunft nicht nur in der
Wehrer Fasnacht bekannt und beliebt.
Das närrische Geschrei drang bald über die Stadtgrenzen hinaus, und es kam zu
freundschaftlichen Beziehungen wie beispielsweise mit den „Schwörstädter
Schnecken“, die bis heute anhält. Außerdem wurde eine neue freundschaftliche
Verbindung zur Haubinger Fasnachtsgesellschaft in Mainz geknüpft, was zu
einer Teilnahme an einem Rosenmontagsumzug in Mainz am Rhein führte.
Neben den vielen auswärtigen Besuchen, fordete aber auch die eigene Wehrer
Fasnacht ihren närrischen Tribut. Besuche bei den verschiedenen Maskenbällen und
die Teilnahme am Fasnachtssonntagsumzug, die Mitwirkung beim Narrenmarkt am
Fasnachtmontag mit eigenem Holzofen seien stellvertretend genannt. Während des
Jahres kommt es immer wieder zu größeren und kleineren Ausflügen und
Backaktionen an Veranstaltungen wie zum Beispiel am verkaufsoffenen Sonntag
oder am Wehrer Nikolausmarkt.
Nach 20-jähriger Amtszeit gab Albert Lettenmayer das Narrenzepter an Werner
Brauckmann ab. Der sehr mit dem weiteren personellen Auf- und Ausbau befasste
Flämmlichef, dem auch sehr viel an der Erhaltung der von seinem Vorgänger
übernommenen Traditionen lag, gab sein Amt nach 8-jähriger Amtszeit an Rainer
Müller ab. Der neue Zunftmeister, der 1983 sein Amt übernahm, ging mit
großem Elan ans Werk. Die Pappmasken wurden durch
handgeschnitzte Holzmasken ersetzt. Mit einem Mitgliederbestand
von über 40 Flämmli gab Rainer Müller 1995 sein Zunftmeisteramt
an Mario Marino weiter. Die Flämmlizunft, mit ihrem
farbenbrächtigen Häs, den Tanz- und Pyramidenvorführungen an
Zunftabenden und an Umzügen, sind aus dem Wehrer
Fasnachtsgeschehen nicht mehr wegzudenken.
weitere Infos findet ihr unter www.facebook.com/flaemmlizunft/
Stand 10/2019